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Fluss-Fisch-Mobil trifft das Team Waldforum in Riddagshausen

Bei einem etwas anderen Einsatz des Fluss-Fisch-Mobils der Aktion Fischotterschutz wurde mit den Spezialist*innen für Waldökologie des Niedersächsischen Forstamts Wolfenbüttel die Mittelriede untersucht.

Sören Brose von der Ak- tion Fischotterschutz e.V. erläuterte die Bedeutung von Gewässerstrukturen im Ökosystem Fluss (Foto: G. Hülse, Waldfo- rum Riddagshausen).

Dr. Judith Rehberg, Heike Meusel und Dr. Stefanie Bucher-Pekrun (v.l.n.r.) bestimmten gemeinsam die Kleinlebewesen in den gekescherten Pro- ben (Foto: G. Hülse, Waldforum Riddags- hausen).

In der Regel trifft sich das Team des Fluss-Fisch-Mobils mit Schüler*innen aus Grund- und Oberschulen, um gemeinsam die Bedeutung intakter Fließgewässer für die biologische Vielfalt kennenzulernen und wichtige Zusammenhänge zwischen Gewässerstruktur und -öko­lo­gie zu erarbeiten. Mitte Mai wurde das Mobil vom Niedersächsischen Forstamt Wolfenbüttel an der Mittel­riede bei Riddagshausen eingeladen und traf sich mit den interessierten Waldpädagog*innen.

Die Erwachsenengruppe nutzte die Gelegenheit, um das Umweltbildungsprogramm kennenzulernen und Erfahrungen in der Gewässerökologie zu sammeln. So groß kann eine Eintagsfliegenlarve sein? Die zer­ti­fi­zier­ten Waldpädagog*innen staunten nicht schlecht, als sie die Kleinlebewesen aus der Mittel­riede unter die Lupe nahmen. Doch vor dem Bestimmen der Tiere erfolgte eine Einführung am Mobil. Auf der mit einer großen Flusslandschaft bemalten Seitenwand des Fluss-Fisch-Mobils wurden bedeutsame Strukturen in naturnahen Flüssen erklärt und einige typische Flussbewohner, darunter auch verschiedene Fischarten vorgestellt. Anschließend wurde die Gewässerstruktur der Mittel­riede und ihrer Nebengewässer genauer betrachtet. Dabei konnte die Gruppe anhand eines Kar­tie­rungs­bo­gens feststellen, dass die Struktur einiger Bereiche als „gut“ eingestuft werden kann. Als die Gruppe schließlich die Kleinlebewesen aus einem naturnahen Gewäs­ser­ab­schnitt mit einem stark veränderten verglichen, wurde schnell deutlich, wie stark die Gewässerstruktur die Zu­sam­men­set­zung der darin lebenden Arten beeinflusst. In der Probe des strukturreichen Gewässerabschnittes wurden unzählige Köcherfliegen- und Ein­tags­flie­gen­larven sowie Bachflohkrebse entdeckt. In dem natur­fer­nen Abschnitt wurden hingegen hauptsächlich die an­spruchslosen Wasserasseln und einige Egel gefunden.

Auch die pädagogischen Hintergründe der verschiedenen interaktiven Lernelemente wurden beleuchtet und diskutiert. „Wie zu erwarten, haben wir ganz viele Schnitt­punkte und Parallelen zwischen Wald- und Gewässerökologie gefunden und solch eine Veranstaltung zeigt auch, wie hilfreich der Austausch mit anderen Umweltbil­dungs­einrichtungen sein kann“, so Sören Brose, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Aktion Fischotterschutz e.V.



Das Projekt „Artenvielfalt in der Aller – Neue Lebensräume für die Barbe“ ist ein Naturschutzprojekt der Aktion Fischotterschutz e.V. Ziel des Projektes ist es, die Fischart Barbe wieder im Einzugsgebiet der Aller zu stärken und ihre Ausbreitung sowie die biologische Vielfalt in den Fließgewässern im südöstlichen Niedersachsen zu fördern. Hierfür sollen vielfältige, strukturreiche Habitate entwickelt und vernetzt werden, die die Voraussetzung für eine starke Barbenpopulation und eine ge­wäs­ser­ty­pische Zusammensetzung der Fischarten sind. Das Fluss-Fisch-Mobil ist noch bis 2024 an der Aller und ihren Nebengewässern unterwegs.

Das Projekt wird über das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundes­pro­gramms "Biologische Vielfalt" mit Mitteln des Bundes­um­welt­mi­nis­te­ri­ums sowie über das Land Niedersachsen gefördert.