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Naturnahe Sohlgleite für den Gohbach

Naturschutzmaßnahme für eine bessere ökologische Durchgängigkeit und Biotopvernetzung im Gohbach gestartet.

Verden/Kirchlinteln-Brunsbrock: Die Aktion Fischotterschutz hat im Rahmen des Aller-Projektes mit dem Umbau der großen Sohlabstürze die Gewässerrevitalisierung am Gohbach gestartet. Mit Unterstützung der Landwirte und Flächeneigentümer konnte die ökologische Durchgängigkeit und die Biotopvernetzung bei Brunsbrock verbessert werden.

Durch Begradigung, Vertiefung und den Bau von Sohlabstürzen wurde der Gohbach einst stark ausgebaut und reguliert. Dies führte dazu, dass viele Lebensräume für die heimische Flora und Fauna, Laichhabitate für Fische und Wandermöglichkeiten für die Wasserlebewesen stark beeinträchtigt wurden. Insbesondere die Pfeifenbringschen Sohlabstürze bei Brunsbrock stellten mit Höhen von fast einem Meter und ihren kaskadenförmigen Betonstufen unüberwindbare Barrieren in den Oberlauf dar. Nachweise von seltenen Fischarten wie z.B. Bachschmerle und Bachneunauge zeigen jedoch, dass der Gohbach ein ökologisches Potenzial besitzt, was gefördert werden muss. Aus diesem Grund wurde im Rahmen des Aller-Projektes der Bau einer naturnahen Sohlgleite in Auftrag gegeben, um die ökologische Durchgängigkeit und die Biotopvernetzung zu verbessern.

Damit zukünftig Fische wieder bachaufwärts schwimmen können, wurden bei Brunsbrock zwei Pfeifenbringschen Sohlabstürze mit ihren Betonstufen entfernt und ein Höhenunterschied von 1,73 m durch ein Sand-Kiesgemisch auf 254 m Länge ausgeglichen. Durch eine geschwungene Mittelwasserrinne wurde für genügend Wassertiefe gesorgt, die den Fischen wieder das Aufwärts-Schwimmen ermöglicht. Hierdurch, durch den Einbau von Störsteinen und zusätzlichen Kiesdepots hat der ehemalige monotone Verlauf des Gohbachs zum einen mehr Strukturvielfalt und zum anderen wieder eine kiesige Sohle erhalten, die für viele Wasserlebewesen einen wichtigen Lebensraum darstellen und für Fische Laichhabitate bieten.

Diese naturnahe Sohlgleite konnte aber nur realisiert werden, da die Landwirte und Flächeneigentümer in diesem Bereich der Maßnahme zustimmten und Flächen bereitstellten. Dank der Unterstützung von Onno Bremer, Heinrich Diercks und Wilfried Papenhausen, die kostenfrei Flächen zur Verfügung stellten, konnte die Sohlgleite letztendlich so geplant werden, dass sie den ökologischen Erfordernissen gerecht wird.

„Wir freuen uns sehr, dass der Bau der Sohlgleite dank der Unterstützung der Flächeneigentümer und Landwirte sowie der guten Zusammenarbeit mit den Behörden und dem Unterhaltungsverband nun erfolgreich umgesetzt werden konnte. Wir hoffen, dass noch weitere gemeinsame Projekte zur ökologischen Aufwertung des Gohbachs folgen werden“, so Dr. Oskar Kölsch, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Aktion Fischotterschutz.

Das Aller-Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und von der Volkswagen AG gefördert. Schwerpunkt ist es, Nebengewässer der Aller zu revitalisieren und einen überregionalen Biotopverbund im Einzugsgebiet der Aller zu entwickeln. Das Projekt unterstützt regionale Aktivitäten zur Verbesserung der Artenvielfalt im Bereich der Aller und der Nebengewässer. In insgesamt 10 Landkreisen und Städten in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt erarbeitet das Projektteam der Aktion Fischotterschutz, gemeinsam mit Behörden und ortsansässigen Verbänden, abgestimmte Maßnahmen zur Revitalisierung von Fließgewässern und zur Entwicklung und Vernetzung von Lebensräumen im und am Gewässer.

Die Pfeifenbringschen Sohlabstürze waren unüberwindbare Wanderhindernisse für die aquatischen Wasserlebewesen. (Foto: Sylke Bischoff)

 

 



An der gleicher Stelle ist nun durch den Bau einer naturnahen Sohlgleite die ökologische Durchgängigkeit wieder hergestellt.


 

 

 

Nur durch eine gute Zusammenarbeit unter den Beteiligten (v.l.n.r. Thomas Lucas (Dachverband Aller-Böhme), Hartmut Badenhoop (Goh-Bach Verband), Anke Willharms (Aktion Fischotterschutz), Dr. Oskar Kölsch (Aktion Fischotterschutz), Richard Zorn (Untere Wasserbehörde), Sven Papenhausen (Landwirt)und Onno Bremer (Landwirt) konnte der Umbau der Sohlabstürze realisiert werden.


Ansprechpartner:

Aktion Fischotterschutz e.V.
Dr. Oskar Kölsch
Sudendorfallee
129386 Hankensbüttel

Telefon: 05832 – 9808-23
Telefax: 05832 – 9808-51
E-Mail: o.koelsch@otterzentrum.de
Internet: www.otterzentrum.de
Internet: www.aller-projekt.de