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Weitere Sohlgleite am Gohbach

Dritte Naturschutzmaßnahme setzt die Revitalisierung am Gohbach fort.

Weitere Sohlgleite verbessert die ökologische Durchgängigkeit des Gohbachs

Verden/Kirchlinteln-Kükenmoor: Die Aktion Fischotterschutz hat im Rahmen des Aller-Projektes mit dem Umbau von drei weiteren Sohlabstürzen in Kükenmoor die Gewässerrevitalisierung am Gohbach fortgesetzt. Mit der Unterstützung des Flächeneigentümers Hermann Müller konnten diese Wanderhindernisse nun abgebaut und die Strukturvielfalt sowie die Biotopvernetzung verbessert werden.

Links: Dies ist einer von drei Sohlabstürzen im Gohbach bei Kükenmoor vor dem Umbau.
 
Rechts: Durch den Bau einer 400m langen, naturnahen Sohlgleite wurden drei Abstürze abgebaut und die ökologische Durchgängigkeit wieder hergestellt. Deutlich zu erkennen, ist die neu angelegte, geschlängelte Niedrigwasserrinne.

Durch Begradigung, Vertiefung und den Bau von Sohlabstürzen wurde der Gohbach einst stark ausgebaut und reguliert. Dies führte dazu, dass viele Lebensräume für die heimische Flora und Fauna, Laichhabitate für Fische und Wandermöglichkeiten für die aquatischen Lebewesen stark beeinträchtigt wurden. So wurden auch im Gohbach bei Kükenmoor auf einer kurzen Strecke von ca. 400 m drei Sohlabstürze aus Beton und Wasserbausteinen eingebaut. Durch starke Auskolkungen in der Sohle wurden hier Höhenunterschiede von bis zu 0,90 m festgestellt. Insbesondere bei niedrigen Wasserständen stellten diese Abstürze, mit ihren Betonsohlen, für die Wasserlebewesen Barrieren dar. Aus diesen Gründen wurde im Rahmen des Aller-Projektes der Bau einer naturnahen Sohlgleite in Auftrag gegeben.


Damit zukünftig die Bachforellen wieder bachaufwärts schwimmen können, wurden nun die drei Betonabstürze entfernt und der Höhenunterschied durch ein Kiesgemisch auf 400 m Länge ausgeglichen. Durch eine geschwungene Niedrigwasserrinne wurde für genügend Wassertiefe gesorgt, die den Fischen wieder das Aufwärts-Schwimmen ermöglicht. Hierdurch und durch den Einbau von Störsteinen hat der ehemalige monotone und sandige Verlauf des Gohbachs zum einen mehr Strukturvielfalt und zum anderen wieder eine kiesige Sohle erhalten, die für viele Wasserlebewesen einen wichtigen Lebensraum darstellen und für Fische Laichhabitate bieten.

Diese Maßnahme konnte aber nur realisiert werden, da der Flächeneigentümer und Landwirt Hermann Müller der Maßnahme zustimmte und das Befahren seiner bereits eingesäten Fläche erlaubte.

„Wir freuen uns sehr, dass wir dank der guten Zusammenarbeit mit den Behörden, dem Unterhaltungsverband und dem Flächeneigentümer die Sohlabstürze im Gohbach umbauen konnten. Dies war seit letztem Herbst die dritte Maßnahme am Gohbach. Hierdurch konnten wir die Revitalisierung weiter flussabwärts fortsetzen und wir hoffen, dass noch weitere gemeinsame Projekte zur ökologischen Aufwertung folgen werden“, so Anke Willharms, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Aktion Fischotterschutz e.V..

Im Herbst 2014 wurden bereits zwei große Sohlabstürze im Gohbach bei Brunsbrock in eine naturnahe Sohlgleite umgebaut. Bei einer weiteren Maßnahme flussabwärts wurden Strömungslenker und Kiesbetten eingebaut, um die eigendynamische Entwicklung zu unterstützen. Mit der Maßnahme in Kükenmoor wurde nun die ökologische Aufwertung des Gohbachs fortgeführt.
Das Aller-Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und von der Volkswagen AG gefördert. Schwerpunkt ist es, Nebengewässer der Aller zu revitalisieren und einen überregionalen Biotopverbund im Einzugsgebiet der Aller zu entwickeln. Das Projekt unterstützt regionale Aktivitäten zur Verbesserung der Artenvielfalt im Bereich der Aller und der Nebengewässer. Das Projektteam erarbeitet gemeinsam mit Behörden und ortsansässigen Verbänden abgestimmte Maßnahmen zur Revitalisierung von Fließgewässern und zur Entwicklung und Vernetzung von Lebensräumen im und am Gewässer.


Ansprechpartner:
Aktion Fischotterschutz e.V.
Anke Willharms
Sudendorfallee 1
29386 Hankensbüttel
Telefon: 05832 – 9808-34
Telefax: 05832 – 9808-51
E-Mail: A.WILLHARMS@OTTERZENTRUM.de
Internet: www.otterzentrum.de