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Neuer Lebensraum für die „Grüne Flussjungfer“

Im Rahmen des Aller-Projekts wurde ein Abschnitt der Wietze strukturell aufgewertet.

Die Aktion Fischotterschutz, der Unterhaltungsverband Wietze und die Region Hannover haben im Rahmen des Aller-Projekts gemeinsam einen Abschnitt der Wietze nordwestlich von Fuhrberg strukturell aufgewertet und so für Fische und Kleinlebewesen einen besseren Lebensraum geschaffen.

Schwerpunkt des Aller-Projekts ist es, Nebengewässer der Aller ökologisch weiterzuentwickeln und die Lebensräume im Einzugsgebiet der Aller zu vernetzen. Nachdem die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit in der Vergangenheit das Hauptanliegen des Unterhaltungsverbands durch den Ab- bzw. Umbau verschiedener Wanderhindernisse für Tiere war, lag bei dieser Maßnahme der Fokus auf dem Gewässer als Lebensraum für Kleinlebewesen und Fische. Die stark begradigte Wietze bietet mit ihrer monotonen, sandigen Sohle kaum Versteck- oder Laichmöglichkeiten für Gewässertiere. Dies sollte nun durch den Einbau von Kies und Totholz verbessert werden. Peter Hoyer vom Unterhaltungsverband Wietze besorgte geeignete Stämme und Wurzelstubben, so dass neben einigen Kiesbänken auch das wichtige Totholz eingebaut werden konnte.

Neue Strukturen sorgen in der Wietze für mehr Lebensqualität.

In naturnahen Gewässern ist Totholz ein wichtiger strukturgebender Faktor und dient als Lebensraum, Nahrungsquelle und Laichhabitat. In unseren Flüssen werden hineingefallene Bäume und Äste meist aus Hochwasserschutzgründen sofort wieder entnommen und es gibt nur wenige Bereiche, in denen Baumwurzeln ins Wasser ragen und als Unterschlupf dienen können. Die künstlich eingebauten Holzstrukturen wurden entsprechend gesichert und die Maßnahme ingenieurtechnisch begleitet.

„Besonders gefreut hat mich der Bericht über Fische, die sich gleich auf den neuen Kiesbänken eingestellt haben, sobald die Baggerschaufel aus dem Wasser war“, sagte die Biologin Katrin Wolf, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Aller-Projekt der Aktion Fischotterschutz. „Als ob die Tiere nur auf den Kies gewartet hätten“. Auch die in der Wietze vorkommende streng geschützte Grüne Flussjungfer, eine Libellenart, wird von der neuen Strukturvielfalt profitieren.

Abstimmung der Maßnahme mit der Baufirma.

Vor allem die gute Zusammenarbeit von Naturschutz, Unterhaltungsverband und Behörden zeichnete diese Maßnahme aus. Denn die Region Hannover hat zum Beispiel aus eigenen Mitteln noch eine Verlängerung der ökologisch umgestalteten Strecke bewirkt.

Das Aller-Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und von der Volkswagen AG gefördert. Das Projekt unterstützt regionale Aktivitäten zur Verbesserung der Artenvielfalt im Bereich der Aller und ihrer Nebengewässer. Das Projektteam erarbeitet gemeinsam mit Behörden und ortsansässigen Verbänden abgestimmte Maßnahmen zur Revitalisierung von Fließgewässern und zur Entwicklung und Vernetzung von Lebensräumen im und am Gewässer.

Mehr Information unter: www.aller-projekt.de.