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OTTER-ZENTRUM erneut als regionaler Bildungsträger anerkannt
Bereits im März 2023 stellte die Aktion Fischotterschutz e.V. den Antrag, um als regionaler Bildungsträger im Rahmen des Projektes „Transparenz schaffen – Von der Ladentheke bis zum Erzeuger“ anerkannt zu werden. Das Prüfverfahren musste zum wiederholten Male durchlaufen werden, weil das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium ab 2023 die alleinige Förderung des Programms übernommen hat. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen setzt das Programm im Auftrag des Ministeriums technisch um. Die Mühe hat sich gelohnt, die Aktion Fischotterschutz wurde bis Mitte 2027 als regionaler Bildungsträger ausgezeichnet und ist damit der einzige zertifizierte Bildungsanbieter im Landkreis Gifhorn!
In dem umfangreichen Zertifizierungsverfahren mussten die notwendigen administrativen, organisatorischen und pädagogischen Kompetenzen zur Umsetzung von Bildungsveranstaltungen nachgewiesen werden. Auch die regionale Vernetzung und intensive Einbindung von Landwirten, von Weiterverarbeitungsbetrieben für landwirtschaftliche Produkte, vom Handel und von landwirtschaftlichen Dienstleistern war von großer Bedeutung. Im pädagogischen Bereich wurde darauf Wert gelegt, dass die anerkannten Bildungsträger mit ihren Bildungsprogrammen unterschiedliche Zielgruppen bedienen, über eine große Methodenvielfalt verfügen, möglichst viele Sinne ansprechen und aus unterschiedlichen Perspektiven auf die landwirtschaftliche Produktion schauen. Ein weiterer wichtiger Maßstab war die Berücksichtigung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und die Möglichkeit der Teilnehmenden, über das eigene Konsum- und Ernährungsverhalten kritisch nachzudenken. Dies auch unter dem Blickwinkel des sehr aktuellen Natur- und Klimaschutzes. Bei der Umsetzung von Exkursionen zu Bauernhöfen, Handelsbetrieben und weiterverarbeitenden Betrieben wird darauf geachtet, dass sowohl Ackerbau, Milchwirtschaft und auch Tierhaltung in einer guten Mischung angeboten werden. Diese berücksichtigt die konventionellen Betriebe genauso, wie die ökologisch wirtschaftenden Höfe.
Damit die Exkursionen in die Landwirtschaft durchgeführt werden können, muss für jedes Jahr ein zusätzlicher Förderantrag gestellt werden. Die Freude bei der Aktion Fischotterschutz war sehr groß, als zu Beginn der Sommerferien ein positiver Förderbescheid, ebenfalls von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, im Briefkasten landete. Mit den Fördermitteln werden die Personalkosten der kooperierenden Betriebe und die Kosten für die Organisation und Gesamtumsetzung des Projektes übernommen. Ziel der Besuche auf den Bauernhöfen ist es, Schulklassen oder Kita-Gruppen einen realistischen Einblick in die Landwirtschaft von heute zu geben. Im Mittelpunkt steht das aktive Handeln und das Miterleben der regionalen Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte. Bauernhöfe und Verarbeitungsbetriebe sind ideale Lernorte, um die Nahrungsmittelproduktion mit allen Sinnen zu erkunden und gegenseitiges Verständnis von Erzeugern und Kunden zu fördern. So können sich die Teilnehmenden selbst ein Bild von den Methoden der landwirtschaftlichen Produktion machen und sich mit den Konsequenzen ihres eigenen Ernährungs- und Konsumverhaltens auseinandersetzen. Die Zusammenhänge zwischen landwirtschaftlichem Anbau, der Weiterverarbeitung der Rohstoffe, der Kulturlandschaft und nicht zuletzt auch der eigenen Ernährung und Gesundheit werden deutlich.
Als letztes stand kürzlich der Besuch von zwei 5. Klassen der Wiethornschule auf dem Milchviehbetrieb Lilje in Steimke auf dem Programm. Die 33 Kinder wurden von ihren Lehrerinnen, Birthe Hüsemann und Birgit Hein, auf den Besuch vorbereitet. Anja und Reiner Lilje begrüßten die beiden Klassen und berichteten, dass ihre Hofstelle aus rund 130 milchgebenden Kühen, 30 trockenstehenden Kühen, 80 Rindern und ca. 150 Hektar Acker- und Grünlandfläche besteht. Sie bewirtschaften den Hof ganz alleine. Deshalb haben sie sich zwei Melkroboter angeschafft. Auf dem Hof Lilje werden 98 % des Futters auf eigenen Flächen erzeugt. Dazu gehört natürlich viel Heu, aber auch Roggen, Triticale, Hafer und Weizen. Das Kraftfutter wird dann zugekauft. Sie erklärten mit viel Sachverstand den Weg vom selbst angebauten Futter über den Verdauungstrakt der Kuh bis zur fertigen Milch, die alle zwei Tage von einem Kühlwagen abgeholt wird.
Alle Kühe konnten sich frei in dem großen, hellen und luftigen Stall bewegen. Besonders auffällig war die Ruhe im Kuhstall und die permanente Nutzung der Massagebürsten. Ständig ließ sich sich eine Kuh ihren Rücken oder ihre Flanken massieren. Völlig selbstständig gingen sie auch zum Melkroboter und fasziniert beobachtete die eine Klasse den eingespielten Ablauf vom Säubern und Desinfizieren der Zitzen bis zum Anlegen des Melkgeschirrs und dem Abzapfen der Milch. Ein Stockwerk höher saß die zweite 5. Klasse im Computerraum und erfuhr, dass die gesamten Aktivitäten der Kühe von einem Computer überwacht werden. So sind Auffälligkeiten schnell erkennbar und werden sofort aufs Handy mit einem Warnsignal übertragen. Thomas Lucker vom OTTER-ZENTRUM war begeistert: „Das unmittelbare Erleben der lokalen Milchproduktion und das Kennenlernen unterschiedlicher landwirtschaftlicher Berufe waren für die Schülerinnen und Schüler wichtige Erfahrungen, die sie so nur auf dem Lernort Bauernhof machen konnten.“
Bevor die beiden Klassen den Heimweg in die Wiethornschule antraten gab es noch ein Riesendankeschön für diesen interessanten Vormittag für Anja und Reiner Lilje.
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