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Fischlaichbänke in Burgdorfer Aue

Kiesbänke sorgen für mehr Lebensqualität in der Burgdorfer Aue

Die Aktion Fischotterschutz e. V. hat im Rahmen des Aller-Projekts in Kooperation mit dem Unter­haltungsverband „Fuhse-Aue-Erse“ und dem Sportfischereiverein Burgdorf e. V. einen Abschnitt der Burgdorfer Aue ökologisch aufgewertet und so zur Erhöhung der Lebensqualität für Wasser­lebe­wesen und zur Biotopvernetzung beigetragen.

Die Aue bei Burgdorf ist ein stark ausgebautes und begradigtes Gewässer mit wenig natürlichen Strukturen. „Trotzdem gibt es hier viele Fischarten“, sagte Wolfgang Grapentin, 1. Vorsitzender des Sportfischereivereins Burgdorf e. V.. Um diesen bessere Bedingungen zu schaffen, wurden aus Mitteln des Aller-Projekts der Aktion Fischotterschutz und in Abstimmung mit der Stadt Burgdorf und den zuständigen Behörden der Region Hannover rund 50 Tonnen Kies in einen Abschnitt oberhalb der Einmündung des Hainholzbachs in das Gewässer eingebracht. Zuvor wurde die schlammige Sohle aufbereitet, so dass die neuen Kiesbänke auf festem Sand liegen. Beim Einbau wurde auf die Ausbildung einer Niedrigwasserrinne geachtet, so dass Fische auch bei niedrigen Wasserständen Wandermöglichkeiten vorfinden. Durch die wechselseitige Anschüttung des Kieses werden die Bänke gut angeströmt, so dass eine lange Funktionsfähigkeit zu hoffen ist. Die Kiesbänke sind nicht festgelegt, sondern werden sich bei höheren Wasserständen eigendynamisch umlagern.

Insgesamt 50 t Kies sind in die Burgdorfer Aue eingebracht worden und sollen Fischen und anderen Wasserlebewesen als Lebensraum und Laichplätze dienen.

 

Steffen Hipp vom Unterhaltungsverband „Fuhse-Aue-Erse“ betonte, dass durch den Einbau im Niedrigwasserbereich keine negativen Auswirkungen im Hochwasserfall zu erwarten sind. „Es freut mich, dass dieses Projekt aufgrund der guten Zusammenarbeit mit allen Beteiligten kurzfristig umgesetzt werden konnte und die Kiesbänke nun für mehr Strukturen in der ansonsten monoton ausgebauten Aue sorgen. Zukünftig profitieren nicht nur Fische sondern auch Kleinlebewesen, wie seltene Libellenlarven, von den zusätzlichen Lebensraum, Laich- und Versteckmöglichkeiten“, sagte Katrin Wolf vom Aller-Projekt.

Das „Aller-Projekt – Verbindung von Lebensräumen zur Erhöhung der biologischen Vielfalt“ ist ein Naturschutzprojekt der Aktion Fischotterschutz, das durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie der Volkswagen AG gefördert wird. Ziel des Projektes ist es, die biologische Vielfalt an den Gewässern und Auen der Aller und ihrer Nebengewässer nachhaltig zu steigern. Dafür werden bis 2018 Naturschutzmaßnahmen an den Gewässern und begleitende Umweltbildungsprogramme mit dem Aller-Mobil durchgeführt.