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Mehr Strukturen in der Fuhse
Die Aktion Fischotterschutz e.V. hat im Rahmen des Aller-Projekts auf Flächen der Paul-Feindt-Stiftung und in Kooperation mit dem Unterhaltungsverband Fuhse-Aue-Erse einen Abschnitt der Fuhse bei Steinbrück im Landkreis Hildesheim ökologisch aufgewertet. Durch den Einbau von Strömungslenkern aus Totholz und Kies wurden die Strukturvielfalt der Fuhse erhöht sowie naturraumtypische Lebensräume für Pflanzen und Tiere im Gewässer und in der Aue entwickelt.
Der Strömungslenker sorgt für
mehr Dynamik in der Fuhse und
lenkt die Strömung auf die neu
angelegte Sekundäraue.
Vor sieben Jahren wurde der Lauf der Fuhse auf den Flächen der Paul-Feindt-Stiftung verlegt, um einen natürlicheren und eigendynamischen Flusslauf zu initiieren. Bisher hat sich diese Eigendynamik allerdings noch nicht entwickelt. Eine Gruppe Studenten der Universität Hannover und des Leichtweiß-Instituts für Wasserbau stellte 2016 fest, dass sich die Fuhse in diesem Bereich um mehr als 20 cm eingetieft hat. Die Studenten machten in ihrer Arbeit Vorschläge, wie diese Sohlerosion verhindert und die Eigendynamik des Flusses gefördert werden kann. Diese bildeten die Grundlage für die jetzt umgesetzten Maßnahmen.
„Insgesamt fünf Strömungslenker aus Stammholz sollen der Fuhse nun zu mehr Dynamik verhelfen und eine seitliche Laufverlegung fördern. Zur Verstärkung dieses Effekts wurden an den gegenüberliegenden Ufern Abgrabungen vorgenommen und Sekundärauen ausgebildet. Eine der Lenkbuhnen wurde als Pfahlreihe konzipiert, um eine unterschiedliche Effektivität der Buhnentypen beobachten zu können“, erläuterte Dr. Maike Piepho von der Aktion Fischotterschutz. Sohlschwellen aus Totholz und Steinen stabilisieren die Sohle der Fuhse und heben das Sohlniveau wieder an. Weiterer Tiefenerosion soll so entgegengewirkt werden. Zusätzliche Strukturen und Versteckmöglichkeiten für die Fischfauna sind durch den Einbau von Raubäumen und Wurzelstubben im Uferbereich entstanden.
„Schon im nächsten Jahr wird man kaum noch erkennen, dass hier der Bagger großflächig gearbeitet hat. Ein unbefangener Beobachter wird diesen Abschnitt der Fuhse für ein natürliches Fließgewässer halten. Wir sind sehr dankbar für die Maßnahmen und freuen uns, dass wir auf unseren Flächen zum Gelingen des Aller-Projekts beitragen dürfen“, so Manfred Bögershausen von der Paul-Feindt-Stiftung.
Das „Aller-Projekt – Verbindung von Lebensräumen zur Erhöhung der biologischen Vielfalt“ hat zum Ziel, im Einzugsgebiet der Aller ein Netz von naturnahen Gewässern und Lebensräumen zu entwickeln, um die biologische Vielfalt im und am Gewässer nachhaltig zu bewahren. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums und die Volkswagen AG.
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