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Auftaktveranstaltung "Barben Projekt"

Gemeinsame Pressemitteilung von Aktion Fischotterschutz e.V. und BfN

Mehr Artenvielfalt in der Aller: Naturnahe Flüsse für die Barbe

● Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt

● Aktion Fischotterschutz e.V. startet die Umsetzungsphase des Projektes

Die Projektpartner und das Team des Barben-Projektes starten bei einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung die Umsetzungsphase des Projektes: von links nach rechts: Frank Doods (Umwelt-Staatssekre- tär), Sören Brose (wiss. Mitarbeiter im Projekt), Prof. Beate Jessel (Bun- desamt für Naturschutz), Dr. Oskar Kölsch (Vor- standsvorsitzender der Aktion Fischotterschutz e.V.), Anke Willharms (Projektleiterin).

Hankensbüttel, 12. Februar 2019: Das neue Projekt „Artenvielfalt in der Aller – Neue Lebensräume für die Barbe“ wurde heute im OTTER-ZENTRUM der Öf­fent­lich­keit vorgestellt. BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel und Umwelt-Staatssekretär Frank Doods leiteten die Umsetzungsphase ein. Mit dem vom Bundes­um­welt­mi­ni­ste­ri­um und vom niedersächsischen Umweltministerium geförderten Vorhaben werden in den kommenden sechs Jahren sowohl Maßnahmen am Gewässer um­ge­setzt, als auch Bildungs-und Öffentlichkeitsarbeit für die Entwicklung der Barben-Vorkommen an der Aller und ihren Nebengewässern im südöstlichen Nie­der­sach­sen durchgeführt. Vertreter und Vertreterinnen der Be­hör­den, der Unterhaltungsverbände und der Natur­schutz- und Angelvereine informierten sich über die Projekt-Ziele und geplante Aktivitäten.

„Die Barbe ist eine typische Art klarer, sauerstoffreicher Gewässer, die in größeren Gruppen am kiesigen oder sandigen Boden lebt. In vielen Bundesländern ist sie gefährdet, in einigen in der Roten Liste als aus­ge­stor­ben geführt. Deutschland hat für die Barbe europaweit eine besondere Verantwortung, die Lebensräume die­ser Fischart zu erhalten und zu entwickeln. Vor­ha­ben, die der Wiederausbreitung der Barbe dienen, sind deshalb von bundesweitem Interesse. Da die Barbe insbesondere im südöstlichen Niedersachsen selten geworden ist, ist das Projekt für die Aller und deren Nebengewässer von besonders großer Bedeutung“,
                                               betont Prof. Beate Jessel.

„Mit dem Barben-Projekt will die Aktion Fischotterschutz durch aktiven Naturschutz und Einbindung örtlicher Akteure wieder Lebensräume für die Barbe entlang der Aller sichern und entwickeln. Hierfür ist eine breite Unterstützung von Behörden, Ver­bän­den und Vereinen vor Ort unabdingbar. Aber wir wollen auch die Menschen für die Bedeutung naturnaher Fließgewässer als Lebensraum unzähliger Lebewesen sen­si­bi­li­sie­ren und sie für das faszinierende Ökosystem vor der Haustür begeistern“, so der Vorstandsvorsitzende der Aktion Fischotterschutz Dr. Oskar Kölsch.  

Mit dem Vorhaben verfolgt die Aktion Fischotterschutz das Ziel, die Nebenflüsse der Aller ihrem natürlichen Zustand wieder näher zu bringen, um neue Lebensräume für die selten gewordene Fischart Barbe zu entwickeln und die biologische Vielfalt in und an den Gewässern zu fördern. Hierfür werden Maßnahmen umgesetzt, die auf die hohen Lebensraumansprüche der Barbe abgestimmt sind. Im Projektgebiet, den Nebengewässern der Aller, sollen beispielsweise Kiesbänke, flach abfallende Ge­wäs­ser­abschnitte (sogenannte Rauschen) und strömungsarme Flachwasserzonen an­ge­legt werden. Durch den Einbau von Totholz und neu zu schaffende, landwirtschaftlich ungenutzte Randstreifen wird die Eigendynamik der Flüsse zusätzlich gefördert und der Stoffeintrag reduziert.

Die Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen erfolgt in Zusammenarbeit mit den lo­ka­len Akteuren. Es werden sogenannte Verantwortungspartnerschaften gegründet, in denen Unterhaltungsverbände, Angelvereine und die Aktion Fischotterschutz ge­mein­sam Maßnahmen erarbeiten und wichtige Barben-Lebensräume ausweisen. Begleitet wird die Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen durch Öffentlichkeitsarbeit und Um­welt­bil­dung mit einem Fluss-Fisch-Mobil, das im gesamten Projektgebiet im Einsatz ist. Hiermit sollen den Menschen die heimischen Fischarten nähergebracht werden.

Das Barben-Projekt wird über das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesumwelt­mi­ni­ste­ri­ums und des Landes Niedersachsen bis zum Jahr 2024 gefördert.

Mehr Information unter: www.barben-projekt.de sowie unter: bit.ly/barbebfn