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Exkursion an die renaturierte Oker bei Volkse

Weitere Revitalisierungsmaßnahme im Rahmen des Barben-Projektes fertiggestellt.

Bei der Exkursion an die Oker erläuterte Sören Brose die Hintergründe zur Oker-Revitalisierung (© Jens Fieser).

Im Anschluss gab es bei Kaffee und Ku- chen die Gelegenheit, am Wasser geführte Gespräche zu vertiefen (© Aktion Fischot- terschutz e.V.).

Zu Beginn dieses Jahres wurde an der Oker bei Volkse, im Gebiet der Ge­mein­de Hillerse und im Rahmen des Barben-Projektes der Aktion Fisch­ot­ter­schutz e.V., eine weitere Revitalisierungsmaßnahme fertiggestellt. Durch den gesicherten Einbau von Flussholz, Stammhölzern und Kiesbänken wurde die Struktur des Gewässers auf etwa 280 m ökologisch aufgewertet und wich­ti­ge Lebensräume für eine Vielzahl von Lebewesen geschaffen.

Am 05.07.22 wurden die Gemeindevertreter, der Unterhaltungsverband, der Angelsportverein (ASV) Hillerse und die anliegenden Flächenbewirtschafter von der Aktion Fischotterschutz e.V. zu einer Exkursion an die Oker ein­ge­la­den. Gemeinsam wurde die fertiggestellte Maßnahme begutachtet und die Gründe und Ziele des Projektes erläutert. „Den Gewässerabschnitt nördlich der Okerbrücke bei Volkse haben wir gewählt, weil er im Vergleich zu an­de­ren Abschnitten der Oker besonders strukturarm war. Durch den Einbau von Totholzstrukturen und Kies haben wir es geschafft, wieder mehr Dynamik und Lebensräume in den Fluss zu bekommen“, erklärte der Biologe Sören Brose, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Aktion Fischotterschutz das Barben-Projekt mit betreut. So soll es auch weitergehen. „Wir wollen weitere strukturreiche Trittstein-Biotope in der Oker schaffen, die mit ihrem Strahleffekt wie Inseln der biologischen Vielfalt wirken“, so Brose weiter.

Die anliegenden Landwirte haben durch die Einwilligung zur Befahrung ihrer Flächen und durch die Bereitstellung von Lagerflächen für Holz und Kies ent­scheidend zum Erfolg bei der Umsetzung der Maßnahme in Volkse bei­ge­tra­gen. „Deren Unterstützung möchte ich an dieser Stelle hervorheben und loben. Die gute Zusammenarbeit zeigt deutlich, dass sich Naturschutz und Landwirtschaft keineswegs gegenseitig ausschließen“, fügte der Bürgermeister der Gemeinde Hillerse und Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Philipp Raulfs an.

Bei der Planung und Umsetzung arbeitete die Aktion Fischotterschutz in enger Abstimmung mit der Samtgemeinde Mei­ner­sen, dem Unterhaltungsverband Oker und dem Landkreis Gifhorn. Die Mitglieder des ASV Hillerse übernahmen eh­ren­amtlich die Pflanzung und Pflege von Ufergehölzen und unterstützten die Aktion mit ihrer lokalen Expertise. Aus der engen Zusammenarbeit der Akteure entstand Anfang des Jahres das Vorhaben, ein weiteres Kooperationsprojekt zu planen. Gemeinsam mit dem eh­ren­amtlichen Naturschützer Maik Peschke vom ASV Hillerse stellte Sören Brose in diesem Frühjahr bei einer Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima und Artenschutz der Samtgemeinde Meinersen, die Planung weiterer Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur der Oker vor. Der Ausschuss entschied sich direkt dazu, das Vorhaben zu unterstützen. In der, kurze Zeit später durchgeführten Ratssitzung des Samtgemeinderats Mei­ner­sen wurde daraufhin einstimmig der Beschluss gefasst, das vorgestellte Projekt mit 5.000,00 Euro zu unterstützen.

„Das Engagement der Aktion Fischotterschutz e.V. und des ASV Hillerse in unserer Region begrüßen wir sehr und wollen unsere Unterstützung durch die Bereitstellung finanzieller Mittel auch deutlich zum Ausdruck bringen“, betonte die Samt­gemeindebürgermeisterin Karin Single. Das Kooperationsprojekt beinhaltet eine Antragsstellung auf weitere Förder­mittel durch den Angelsportverein. Dadurch soll der Umfang der geplanten Maßnahme erweitert, und der Effekt auf die Ge­wäs­ser­ökologie vergrößert werden. Eine Umsetzung ist für das Jahr 2023 geplant.


Das Projekt „Artenvielfalt in der Aller – Neue Lebensräume für die Barbe“ ist ein Naturschutzprojekt der Aktion Fisch­ot­ter­schutz e.V. Ziel des Projektes ist es, die Fischart Barbe wieder im Einzugsgebiet der Aller zu stärken und ihre Ausbreitung sowie die biologische Vielfalt in den Fließgewässern im südöstlichen Niedersachsen zu fördern.

Die Umsetzung der Naturschutzmaßnahmen erfolgt in Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren. Begleitet wird die Um­setzung der Naturschutzmaßnahmen durch Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung mit dem Fluss-Fisch-Mobil, das im gesamten Projektgebiet im Einsatz ist. Hiermit sollen die Menschen für die heimischen Fischarten und für die Bedeutung naturnaher Fließgewässer sensibilisiert werden. Das Barben-Projekt wird über das Bundesamt für Natur­schutz im Rah­men des Bundes­pro­gramms "Bio­lo­gi­sche Vielfalt" mit Mitteln des Bundes­um­welt­mi­nis­te­ri­ums und über das Land Niedersachsen bis zum Jahr 2024 gefördert.

Mehr Information unter: www.barben-projekt.de


Ansprechpartner:

Aktion Fischotterschutz e.V.
Sören Brose
Sudendorfallee 1
29386 Hankensbüttel
Telefon: 05832 – 9808-37 Telefax: 05832 – 9808-51
E-Mail: s.brose@otterzentrum.de
Internet: www.otterzentrum.de