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Mit dem Rad durch die Ise-Niederung
Nachdem die Radtour in die Ise-Niederung am Himmelfahrtstag 2022 leider ausfallen musste, fand sie in diesem Jahr traditionsgemäß wieder am 18. Mai statt. Um 10:00 Uhr fanden sich 14 Interessierte mit Fahrrad am Bahnhof in Wahrenholz ein. Sie wurden von Thomas Lucker, Mitarbeiter der Aktion Fischotterschutz e.V., und der Freiwilligen Tabea Becher begrüßt. Ursprünglich war geplant, einen Ausblick auf das neue Biotopentwicklungs-Projekt „GrünlandVielfalt: Ökologische und gesellschaftliche Grünland-Transformation in der Ise-Niederung“ zu werfen. Dieser Teil musste leider ausfallen, da die Pflanzenexpertin Friederike Schröder krankheitsbedingt nicht dabei sein konnte. Deshalb wurden „nur“ die Ergebnisse des vor 30 Jahren begonnenen „Ise-Projektes“ vorgestellt, und die positiven Veränderungen in der Landschaft unter die Lupe genommen.
Zunächst machte sich die Gruppe auf, zur Wassermühle in Wahrenholz zu radeln. Hier wurde 1994 die größte Einzelmaßnahme des Ise-Projektes umgesetzt. Das ehemalige Mühlenwehr konnte in eine fischpassierbare Sohlgleite umgebaut werden. Aber nicht nur Fische können nun wieder vom Mittellauf in den Oberlauf gelangen. Auch wandernde Otter können gefahrlos unter der Brücke über die installierten Querungshilfen aus Holz in den Oberlauf wandern und müssen nicht über die viel befahrene Straße gehen. An der Mühle wurden die Radler vom Vorsitzenden des Mühlenvereins, Werner Podratz, begrüßt. Er schilderte noch einmal die Anstrengungen, die damals unternommen wurden, um die Mühle wieder mit einem Wasserrad auszustatten. Darüber hinaus berichtete er über die großen Anstrengungen, das historische Gebäude für die Nachwelt zu erhalten, und einen Besuch mit Hilfe moderner Medien für die Besucher informativ zu gestalten.
Danach ging es weiter durch den Betzhorner Leu nach Norden. An der Bruno und der Ise wies der Biologe Thomas Lucker auf die im Rahmen des Ise-Projektes geschaffenen, ungenutzten Gewässerrandstreifen hin, die früher zwei Mal pro Jahr abgemäht wurden und heute mit Hochstauden und Sträuchern bewachsen sind. Davon profitierten viele Insekten, wie Schmetterlinge und Libellen, aber auch die Vogelwelt ist reichhaltiger geworden. An verschiedenen Haltepunkten wurden die vorhandenen Lebensräume und die Entwicklungen durch Revitalisierungs-Maßnahmen, die in den 1990er Jahren durchgeführt wurden, mit Hilfe von historischen Fotos vorgestellt. Eine Reifenpanne verursachte einen etwas längeren Aufenthalt im Emmer Leu.
Unter einer Brücke am Rande von Wahrenholz konnte die Anwesenheit eines Fischotters durch Kotfunde nachgewiesen werden. Beim zweiten Teil der Tour südlich von Klein-England konnten sich alle Teilnehmenden von der ökologischen Verbesserung der Gewässerstruktur und der Ufer direkt überzeugen. Hier machten sich die Bemühungen des Naturschutzes und die positive Entwicklung in der Ise-Niederung besonders bemerkbar. Mit einem Kescher wurden viele Libellenlarven, Wasserkäfer, ein Wasserskorpion, Eintagsfliegenlarven und Köcherfliegenlarven in der Ise gefunden. Nach ca. 35 km endete die Radtour wieder am Bahnhof in Wahrenholz.
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