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Lebensräume für die Kleine Aller

Gewässerentwicklungsmaßnahme in den Gemeinden Brackstedt und Jembke

Im Rahmen des Aller-Projektes hat die Aktion Fischotterschutz e.V. in Kooperation mit dem Aller-Ohre-Verband eine Naturschutzmaßnahme in der Gemeinde Jembke und Brackstedt umgesetzt, um so die ökologische Entwicklung der Kleinen Aller zu unterstützen.

Die Kleine Aller wurde früher weitestgehend stark ausgebaut und begradigt. Heute weist sie kaum noch natürliche Strukturen und Lebensräume, wie z. B. Kiesbänke und Totholz, für die Wasser­lebe­wesen auf, und ein eintöniges Fließverhalten ist charakteristisch. Um eine ökologische Verbesserung zu erreichen, wurde zusammen mit dem Aller-Ohre-Verband auf einem Gewässerabschnitt von 150 m Länge ca. 150 Tonnen Kies eingebracht. Der Kies wurde so eingebaut, dass nun bei Niedrigwasser die Kleine Aller schlängelnd fließt und sich wertvolle, schneller und langsamer strömende Bereiche abwechseln. Wichtig bei der Maßnahme war, dass die Wasserstände nicht beeinflusst werden und die landwirtschaftliche Nutzung nicht beeinträchtigt wird.

Mit dem Kies wurden die Strukturvielfalt und die Lebensräume für die Lebewesen im Wasser wesentlich verbessert, so dass zum Beispiel nun kies- und strömungsliebende Fischarten, wie z. B. die Bachforelle, wieder im Gewässer laichen können. Damit eine bessere Vernetzung von Gewässer und Aue erreicht wird, wurden zusätzlich auf einem Uferrandstreifen Abflachungen vorgenommen, die im kommenden Herbst mit Erlen und heimischen Sträuchern bepflanzt werden. Die Aktion Fischotterschutz konnte diesen Uferrandstreifen langfristig für Naturschutzmaßnahmen anpachten.

Bei einer gemeinsamen Besichtigung mit Mitarbeitern der Aktion Fischotterschutz, dem Aller-Ohre-Verband, der Unteren Wasserbehörden und der Verpächterin wurde die Maßnahme vor Ort noch einmal begutachtet und für gelungen befunden. „Wir freuen uns, dass wir zusammen mit dem Aller-Ohre-Verband diese erste Naturschutzmaßnahme im Gewässerbett der Kleinen Aller umsetzen und so einen wichtigen Schritt zur ökologischen Aufwertung des Gewässers machen konnten. Dies war nur möglich, weil die Anlieger der Maßnahme zustimmten und wir die Möglichkeiten hatten, eine Fläche langfristig umzugestalten“, erklärte Anke Willharms von der Aktion Fischotterschutz.  Diese Maßnahme wurde im Rahmen des Aller-Projektes vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und von der Volkswagen AG gefördert. Schwerpunkt des Aller-Projektes ist es, Nebengewässer der Aller zu revitalisieren und einen überregionalen Biotopverbund im Einzugsgebiet der Aller zu entwickeln.