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Tagung des Aller-Projektes

Wie entwickeln wir unsere Auen?

Über 70 Vertreter von Behörden, Universitäten, Verbänden und Vereinen aus dem Bereich Natur­schutz und Wasserwirtschaft trafen sich auf der Jahrestagung des Aller-Projekts der Aktion Fischotterschutz im OTTER-ZENTRUM, um sich über den Zustand der Gewässerauen und deren Entwicklungsmöglichkeiten auszutauschen. „Wir wollen mit Experten aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands und mit den verschiedenen Akteuren aus dem Einzugs­­gebiet der Aller die Entwicklung der Auen erörtern sowie zukünftige Lösungsmöglichkeiten für deren Schutz diskutieren“, erläuterte Dr. Oskar Kölsch von der Aktion Fischotterschutz die Zielsetzung der Veranstaltung.

Günter Damme von der Volkswagen AG
begrüßte die Teilnehmer der gut besuchten
Fachveranstaltung des Aller-Projektes.



Über die Auenentwicklung in Deutschland und über die Bedeutung der Auen sowohl für die bio­lo­gische Vielfalt als auch für die Nutzungen des Menschen referierte Bernd Neukirchen vom Bundes­amt für Naturschutz. Daten über die Einträge von Pflanzenschutzmitteln in die Fuhse und von Nähr­stoffen in die Aller sowie Maßnahmen zu deren Reduzierung stellten daraufhin Dr. Anna-Ka­tha­ri­na Girbig und Oliver Melzer vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vor.

Nachdem diese Grundlagen der Auen- und Gewässerentwicklung besprochen wurden, berichteten die Mitarbeiterinnen der Aktion Fischotterschutz, Anke Willharms und Katrin Wolf, über die im Rahmen des Aller-Projekts durchgeführten Maßnahmen an den Bächen und Flüssen im Einzugs­gebiet der Aller. Nach der Mittagspause und einer Schaufütterung im OTTER-ZENTRUM sprach Rainer Behrens von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen über die Beiträge der Land­wirt­schaft zur Auenentwicklung, die Bedeutung der Auen für die Landwirtschaft sowie über Mög­lich­keiten, Landwirtschaft, Hochwasser- und Naturschutz mit einander zu ver­ein­ba­ren.

Über ein ganzheitliches integriertes Flussgebietsmanagement am Beispiel des Nördlichen Harz­vor­landes, bei dem alle Akteure einbezogen werden, berichtete Andreas Memmert aus der Gemeinde Schladen-Werla. Als ein weiteres Beispiel zur Auenentwicklung stellte Ulrich Kahrmann von der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Braunschweig Maßnahmen an der Schunter in und um Braunschweig vor. Edgar Reisinger vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz zeigte abschließend neue Perspektiven für einen ökologisch und kulturell zukunftsfähigen Land­schafts­wandel in den Auen anhand von Beweidung auf.

So konnten alle Anwesenden an diesem Tag im OTTER-ZENTRUM vieles über die Entwicklungen der Auen erfahren sowie Anregungen und neue Ideen zur Umsetzung von Maßnahmen an den Bächen und Flüssen mit nach Hause nehmen.