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Ein guter Tag für Fischotter am Steinhuder Meer
Das Verwaltungsgericht Hannover bestätigte beim gestrigen Prozess (31. Januar 2013) die Rechtsauffassung der Aktion Fischotterschutz e.V. in vollem Umfang: Bis zum Abschluss einer behördlichen Verträglichkeitsprüfung darf die Fischerei nur noch mit Reusen durchgeführt werden, die Vorrichtungen gegen das Ertrinken hochgradig gefährdeter Fischotter aufweisen. Vor dem Hintergrund der erheblichen Gefahr, die von gestellten Fischreusen für den Fischotter ausgehen, ist das ein großer Erfolg für den Schutz des Wassermarders.
„Das Urteil ist richtungsweisend für den Schutz des seltenen Wassermarders europaweit“ freut sich Mark Ehlers, Vorstandsvorsitzender der Aktion Fischotterschutz. Das Gericht stellte in seiner Urteilsbegründung fest, dass die Fischerei mit Reusen geeignet sei, den streng geschützten Fischotter zu gefährden. Es muss deshalb eine Verträglichkeitsprüfung nach internationalem Recht durchgeführt werden, in deren Verlauf auch eine sogenannte Abweichungsentscheidung getroffen werden muss, falls – wie vom Gericht angenommen – eine Gefährdung besteht. Im Zuge dieser Entscheidungsfindung sind auch die Naturschutzverbände zu beteiligen. Das wurde bisher vonseiten der Behörden versäumt.
„Vorläufig ist die Gefahr des Ertrinkens gebannt und wir sind optimistisch hier und in ähnlich gelagerten Fällen nun zu einer Lösung in dem seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt zwischen Naturschutz und Fischerei zu gelangen. Jetzt muss es darum gehen, eine technische Lösung zu finden, die auch von den Fischern akzeptiert wird, schließlich geht es nicht um das Verbot der Fischerei, sondern um den Schutz bedrohter Arten“, so Ehlers weiter. Ein entsprechendes, vom Niedersächsischen Umweltministerium gefördertes Versuchsvorhaben läuft im OTTER-ZENTRUM Hankensbüttel seit dem vergangenen Jahr. Ergebnisse sind in wenigen Monaten zu erwarten. Ziel ist es, eine naturverträgliche Reusenfischerei auch weiterhin zu ermöglichen.
Niedersachsens größter Binnensee ist ein nach internationalem Recht ausgewiesenes Naturschutzgebiet, in dem seit 2010 der seltene und in Mitteleuropa vom Aussterben bedrohte Fischotter ein neues Zuhause gefunden hat. Durch die hier zu Hunderten aufgestellten Fischreusen bestand die Gefahr, dass der Otter in den Fallen ertrinkt.
Die Aktion Fischotterschutz e.V. setzt sich seit über 30 Jahren für den Schutz des Fischotters und seiner Lebensräume ein.
Sie fordert seit Jahren den verbindlichen Einsatz von Schutzsystemen in Reusen – bisher vergeblich. Während solche Systeme in anderen Bundesländern seit Jahren vorgeschrieben sind, sah man in Niedersachsen bisher dafür keine Notwendigkeit. Deshalb hatte die Aktion Fischotterschutz e.V. das zuständige Verwaltungsgericht um eine Entscheidung gebeten. Fischotter eroberten in den vergangenen Jahren ehemals verlassene Lebensräume zurück. Trotzdem sind sie vor allem im Westen Niedersachsens und in anderen Bundesländern noch immer ausgestorben. Die Vernichtung von Lebensräumen, Schadstoffeinträge und die direkte Verfolgung führten zum Zusammenbruch der Bestände. Heute zählt der Straßenverkehr zu den Haupttodesursachen, aber auch die Reusenfischerei stellt eine erhebliche Gefahr dar.
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