Termine

Gewässer- und Auenschutz

Vortragsveranstaltung im Rahmen des Aller-Projektes mit der Staatssekretärin Almut Kottwitz und Andreas Krug vom Bundesamt für Naturschutz.

Im Rahmen des Aller-Projektes hat die Aktion Fischotterschutz am Freitag, den 12.9.2014, zu  einer Vortragsveranstaltung zum Thema „Gewässer- und Auenschutz im Konflikt zwischen Naturschutz und Nutzung“ ins OTTER-ZENTRUM in Hankensbüttel eingeladen. Durch Vorträge zu verschiedenen Schwerpunkten und aus verschiedenen Regionen wurden Themen zur Gewässerrevitalisierung, sowie zu Auen- und Artenschutz erörtert.

Katrin Wolf von der Aktion Fischotterschutz erläutert die Maßnahmen des Aller-Projektes.

 

 

Mit fast 70 Teilnehmern von Behörden und Vereinen, z.B. den Naturschutz- und Wasserbehörden, den Unterhaltungsverbänden, der Land- und Forstwirtschaft sowie den unterschiedlichen Naturschutz- und Angelvereinen war die Veranstaltung in Hankensbüttel sehr gut besucht. Die Teilnehmer kamen aus dem gesamten Einzugsgebiet der Aller vom Drömling bis Verden und darüber hinaus.

Nach der offiziellen Begrüßung durch Mark Ehlers, Vorsitzender der Aktion Fischotterschutz, und durch Günter Damme, Konzernforschung Umwelt VOLKSWAGEN AG, stellte Almut Kottwitz, Staatssekretärin des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz, die Niedersächsische Strategie zum Gewässer und Auenschutz vor. Andreas Krug, vom Bundesamt für Naturschutz, erörterte anschließend das Thema Auenschutz in Deutschland – die Defizite und Chancen.

Zwei Geschäftsführer von Unterhaltungsverbänden, Friedrich Hüper vom Gewässer- und Landschaftspflegeverband (GVL) Mittlere Leine und Jens Kubitzki, vom GVL Südheide, stellten in anschaulichen Vorträgen ihre Arbeit und gelungene Revitalisierungs- und Unterhaltungsmaßnahmen an verschiedenen Gewässern vor, die für rege Diskussion sorgten.

Anke Willharms und Katrin Wolf, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen der Aktion Fischotterschutz, präsentierten die Arbeit im Aller-Projekt. Vorgestellt wurden die umgesetzten Naturschutzmaßnahmen, wie z.B. am Landgraben in Sachsen-Anhalt, an der Meiße und Lachte und deren Nebengewässern, am Mühlengraben bei Sülze, an der Bomlitz und Böhme sowie an der Schunter, als auch die geplanten Projekte an der Kleine Aller im Landkreis Gifhorn, am Gohbach bei Verden, an der Fuhse und am Weddebach bis zu den Maßnahmen im Rahmen des Coachings und der Umweltbildung mit dem Aller-Mobil.

Neben Auen- und Gewässerschutz wurden auch Fischotter und Biber thematisiert, beide Arten kommen im Einzugsgebiet der Aller vor. Mark Ehlers stellte hierbei die aktuelle Situation des Fischotters in Niedersachsen vor, dessen Vorkommen ab den 90er Jahren erfreulicherweise wieder zugenommen hat. Dabei stellte er insbesondere die Zunahme des Fischotterbestandes an der Ise im Landkreis Gifhorn dar. Der letzte Vortrag von Anke Willharms galt dem Biber, der wieder ins Aller-Einzugsgebiet eingewandert ist und bereits mehrere Ansiedlungen in der Aller und in der Kleinen Aller hat. Wie keine andere Tierart hat der Biber eine Bedeutung bei der Gewässerrevitalisierung, kann aber auch zu Konflikten mit der angrenzenden Nutzung führen.

„Wir freuen uns sehr über das große Interesse an der Veranstaltung und dass wir mit der Staatssekretärin und den anderen Referenten eine gelungene Tagesveranstaltung mit verschiedenen Schwerpunkten gestalten konnten. Wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen und hoffen, dass wir mit dieser Veranstaltung Anregungen und Ideen liefern, aber auch Teilnehmer untereinander vernetzen konnten“, so Mark Ehlers.

Das „Aller-Projekt – Verbindung von Lebensräumen zur Erhöhung der biologischen Vielfalt“ ist ein Naturschutzprojekt der Aktion Fischotterschutz, das durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des  Bundesumweltministeriums sowie der Volkswagen AG gefördert wird. Das Projektgebiet umfasst das gesamte Gewässersystem der Aller von der Quelle in Sachsen-Anhalt bis zur Mündung in die Weser im Landkreis Verden in Niedersachsen. Innerhalb des Gebietes sollen gewässerökologische Maßnahmen zur Verbesserung der Artenvielfalt an Gewässern und Auen umgesetzt werden. Die Planung und Umsetzung der Maßnahmen erfolgt in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren vor Ort, wie Fischerei- und Naturschutzverbänden. Diese Akteure werden angeleitet und untereinander vernetzt, damit sie in Zukunft selbständig Gewässermaßnahmen umsetzen können, die die biologische Vielfalt steigern.