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Aller-Projekt ist bundesweit Vorbild

Aktion Fischotterschutz e. V. von der UN-Dekade Biologische Vielfalt mit Preis ausgezeichnet.

Das Aller-Projekt der Aktion Fischotterschutz e.V. aus dem niedersächsischen Hankensbüttel wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt. Die Auszeichnung wurde im Rahmen einer Fachtagung von einer Vertreterin des Bundesamts für Naturschutz in Bonn übergeben. Diese Ehrung erhalten nur Projekte, die sich – wie das Aller-Projekt der Aktion Fischotterschutz e.V. – in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen.

Im Einzugsgebiet der Aller, vom sachsen-anhaltinischen Bördekreis bis zum niedersächsischen Landkreis Verden, wird von der Aktion Fischotterschutz ein Netz von naturnahen Gewässern und Lebensräumen entwickelt, um die biologische Vielfalt im und am Gewässer nachhaltig zu bewahren und zu erhöhen. Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz und durch die Volkswagen AG werden die Strukturvielfalt der Gewässer und ihre ökologische Durchgängigkeit verbessert, Uferrandstreifen oder Trittsteinbiotope angelegt und Gehölze gepflanzt. Das Projektteam der Aktion Fischotterschutz mit Anke Willharms, Katrin Wolf und Dr. Oskar Kölsch binden dabei alle Akteure vor Ort intensiv in die Ausgestaltung der Maßnahmen ein. Zusätzlich werden ehrenamtlich tätige Gruppen, wie Angelvereine oder andere Naturschutzgruppen, darin unterstützt, weitere Maßnahmen an den Gewässern durchzuführen. Schüler und Jugendliche können zudem mit dem Aller-Mobil, einem fahrenden Gewässerlabor, unter Anleitung die Bäche und Flüsse vor ihrer Haustür erkunden und vieles über Pflanzen und Tiere im und am Gewässer lernen.

Beate Job-Hoben vom Bundesamt für Naturschutz (2. v. rechts) übergab die Auszeichnung den Vertretern der Aktion Fischotterschutz e.V. und der Volkswagen AG.

 

Dieser Einsatz hatte die Juroren und Jurorinnen des UN-Dekade-Wettbewerbs sehr beeindruckt. „Das Aller-Projekt ist ein Vorhaben zur Vernetzung und Renaturierung von Gewässern und Auen, das deutschlandweit seinesgleichen sucht. Die umfassenden Naturschutzmaßnahmen zur Revitalisierung eines Gewässereinzugsgebiets sind verbunden mit einer vielschichtigen Einbindung der Bevölkerung in die Planung und Umsetzung. Die Aktion Fischotterschutz e.V. demonstriert an der Aller in vorbildlicher Weise, wie kompetenter Naturschutz mit Akzeptanz und Identifikation in der Bevölkerung verbunden werden kann. Ich freue mich daher ganz besonders, dieses Vorhaben als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt auszuzeichnen“, so Beate Job-Hoben, vom Bundesamt für Naturschutz. Neben Urkunde und Auszeichnungsschild erhielt die Aktion Fischotterschutz einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht, zu deren Erhaltung das Aller-Projekt einen wertvollen Beitrag leistet. Ab sofort wird das Projekt auf der deutschen UN-Dekade-Webseite unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.

Biologische Vielfalt ist alles, was zur Vielfalt der belebten Natur beiträgt: Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen, ihre Wechselwirkungen untereinander und zur Umwelt sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Lebensräume. Die natürliche Vielfalt zu schützen, bedeutet nicht nur, die Schönheit der Natur zu bewahren. Es bedeutet auch, die Grundlagen des Überlebens von uns allen zu sichern.

Und so ist das Aller-Projekt nur eines von vielen Vorhaben, das die Aktion Fischotterschutz e.V. zur Erhaltung der biologischen Vielfalt durchführt. Seit 1988 betreibt die Aktion Fischotterschutz e.V. das OTTER-ZENTRUM Hankensbüttel am Rand der Südheide. Auf 60.000 qm sind der Otter und seine nächsten Verwandten in ihren natürlichen Lebensräumen zu sehen. Hier werden gefährdete, heimische Wildtierarten in ihrem natürlichen Umfeld gehalten und es wird den Besuchern ermöglicht, sie in ihrer Welt zu bewundern. Davon können sich Besucher von Anfang Februar bis Ende November täglich überzeugen (www.otterzentrum.de).