Marderforschung

Automarder? Hausmarder? – Steinmarder!

Tagsüber ist er kaum zu sehen aber sobald die Sonne untergangen ist und wir uns langsam ins Bett legen, macht sich der Steinmarder (Martes foina) auf zu seinem nächtlichen Streifzug durchs Revier. Steinmarder leben in unserer direkten Nach­bar­schaft und haben sich an die menschlichen Strukturen angepasst. Leider geht die Nachbarschaft nur selten ohne Konflikte aus.

Auf nicht ganz so leisen Sohlen klettert er aus seinem Un­ter­schlupf, welcher sich nicht selten im Dachstuhl eines Wohnhauses befindet und rennt wie ein Poltergeist über den Dachboden und macht dabei seinem Namen „Hausmarder“ alle Ehre. Sein Ver­steck auf dem Dachboden baut sich das Tier gerne in die Dämmung des Daches und zerstört dabei leicht die isolierende Wirkung. Aber auch Futter-, sowie Kot- und Urin­plätze, kön­nen auf dem Dachboden zum Problem werden und die Bausubstanz schä­di­gen.

Während der nächtlichen Streifzüge durch sein Revier schaut der Steinmarder überall nach dem Rechten. Dabei sucht er auch Motorräume von Fahrzeugen auf, wo er als Automarder zuschlägt und Geräuschmatten, Kabel und Schläuche zerbeißt. So kön­nen schnell hohe Kosten für Reparaturen entstehen.

Diese Vorfälle sind längst keine Einzelfälle mehr. Aus diesem Grund möchten wir, die Aktion Fischotterschutz e.V., dazu beitragen, dass diese Mensch-Tier-Beziehung verbessert und ein harmonisches Nebeneinander mög­lich werden und bieten Ihnen an, Ihre Ideen und Maßnahmen zur Marderabwehr mit unseren Steinmardern im OTTER-ZENTRUM zu erproben.

 


Quelle: Jan Piecha

 

Was Alfred Brehm schon 1864 über den Steinmarder zu berichten wusste: „Er ist fast überall häufiger, als der Edelmarder (=Baummarder), und man darf sagen, dass Dörfer und Städte geradezu sein Lieblingsaufenthalt sind. Einsam stehende Scheuern, Ställe, alte Gemäuer, Steinhaufen und größere Holzstöße in der Nähe von Dörfern werden fast immer von diesem gefährlichen Feinde des zahmen Ge­flü­gels bewohnt. […] Hühnerhäuser und Taubenschläge muss man aber durch stetes Verschließen vor ihm bewahren und dabei bedacht sein, jedes nur halb­wegs große Rattenloch zu stopfen, weil er, wie bemerkt, die Kunst versteht, sich durch unglaublich kleine Löcher zu drängen.“