Blau-Grüner Biotopverbund

Projektgebiet

Das Projektgebiet liegt im Landkreis Gifhorn und umfasst die beiden westlichen Zuflüsse der Ise – Beberbach und Bruno mit Hässelbach.

 

Der Beberbach ist ein kleiner sandgeprägter Tieflandsbach. Er entspringt westlich von Wesendorf im Bültenmoor und fließt nach knapp 8 Kilometern südlich von Wahrenholz in die Ise. Von Wesendorf bis zur Mündung liegen etwa 6 Kilometer im FFH- Schutzgebiet „Ise mit Nebenbächen“.


Durch die starke Begradigung sind viele Gewässerabschnitte heute zu breit und sehr monoton ausgebaut. Die Gewässer­soh­le ist geprägt von einer mobilien Sandfracht, die nur wenigen Gewässerlebewesen einen Lebensraum bietet. An schattenspendenden Bäumen und Sträucher fehlt es vielerorts gänzlich, dadurch entsteht ein starker Wachstum von Wasser­pflanzen. Durch das zu breite Gewässerprofil reicht der Wasserabfluss, insbesondere in den trockenen Jahreszeiten nicht aus, sodass es zu Verschlammungen und Ablagerungen der mitgeführten Kleinstmaterialien führt. Als Folge dieser Eingriffe fehlen die natürlichen Strukturen im Gewässer und damit die Lebensräume für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzen­arten.

Die Bruno ist ein etwa 8 km langer, sandgeprägter Tieflandsbach, der im Ochsenmoor zwischen Oerrel und Hankensbüttel entspringt und nördlich von Wahrenholz in die Ise mündet. Im 18. Jahrhundert wird sie noch als stark mäandrierend be­schreiben. Wie auch beim Beberbach ist die Bruno ebenfalls stark begradigt und anthropogen überformt worden, mit den gleichen strukturellen Defiziten. Im Sommer fallen Gewässerabschnitte zum Teil trocken.

 

Der Hässelbach ist ein etwa 3 km langer Zufluss der Bruno, der im Wald an der Hässelbachmühle bei Oerrel entspringt und in den Oberlauf der Bruno mündet. Bereits im 15. Jahrhundert wurde hier ein Fischteich angelegt, der Mühlenbetrieb be­gann im 17. oder 18. Jahrhundert. Der Bach überwindet im Bereich der Hässelbachmühle ein Gefälle von bis zu 7 %, was für einen strömungsreichen Abschnitt im Oberlauf sorgt – hier leben unter anderem die seltene Libellenart zweigestreifte Quell­jungfer. Das Gebiet im Oberlauf der Bruno, inklusive Hässelbach, zeichnet sich durch eine vielfältige Struktur aus, mit einem abwechslungsreichen Wechsel von Wald und Flur.

 

Im Bereich der Gewässer konnten bedrohte Tierarten nachgewiesen werden, wie z.B. Fischotter, gebänderte Prachtlibelle und Bachneunauge. Diese Funde unterstreichen die Bedeutung der Bäche als Lebensraum für schützenswerte Tierarten und die Notwendigkeit, diese zu entwickeln.