Blaue Achsen
Blaue Achsen
Die Verbreitung des Fischotters in der Metropolregion Hamburg
Die bisher vorliegenden Daten zeigen, dass der Metropolregion Hamburg eine zentrale Rolle bei der Vernetzung der Vorkommen des Fischotters in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Dänemark sowie der Einzelvorkommen in Schleswig-Holstein zukommt. Für die anzustrebende Wiederherstellung der Verbindung zwischen diesen Vorkommen ist der Ballungsraum der Metropolregion von großer Bedeutung, zumal hier viele Barrieren und Hindernisse eine Vernetzung der Fischotter erschweren. Wenn es gelingen soll, diese zu überwinden und die isolierten Vorkommen zusammenzuführen, bedarf es gezielter Maßnahmen an den Gewässern.
Eine Raumbewertung als Basis zur Herleitung von Korridoren
Auf der Grundlage von vorhandenen Daten zur Raumausstattung und Raumnutzung, wurden zunächst 8 Parameter überwiegend aus dem Digitalen Landschaftsmodell (ATKIS-DLM 25 Geodatenbasis) zusammengestellt, die für den gesamten Raum flächendeckend verfügbar waren. Diese 8 Parameter (Fließgewässer, stehende Gewässer, Feuchtgebiete, Schutzgebiete, landwirtschaftliche Nutzungen, Verkehrstrassen, Siedlungen und Einwohnerdichte) wurden um einen neunten Faktor, das Vorhandensein von aktiven Menschen in der Region (Akteurspotenzial), erweitert. Bisherige Untersuchungen zeigten, dass ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Maßnahmeumsetzung aktive und kompetente Menschen in der Region sind, die die Projekte initiieren und begleiten. Als Ergebnis zeichnen sich unter Einbeziehung des Akteurspotenzials Räume mit einem hohen Konfliktpotenzial und konfliktärmere Räume für den Fischotter ab. Ausgehend von bestehenden Fischotterpopulationen wurden dann Pfade für eine Ausbreitung innerhalb der gesamten Metropolregion Hamburg, entlang des Gewässernetzes und durch möglichst konfliktarme Räume führend, berechnet.
Wassergeprägte, prioritäre Korridore für Fischotter und Mensch
Als Resultat wurden bundesländerüberschreitende Wanderungskorridore für den Fischotter in der Metropolregion ausgewiesen. Diese Korridore bilden nun die Grundlage für die Feinanalyse und die Zusammenstellung von Maßnahmenbündeln um diese Gewässerachsen als Lebensraum für den Fischotter und als Erlebnisraum für die Menschen zu entwickeln.Ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Projektumsetzung sind die Akteure vor Ort. Daher steht zu Beginn jeden Teilprojektes die Einbindung der in der Region lebenden und arbeitenden Menschen. Darüber hinaus sollen die ermittelten Korridore zu einer effizienten Mittelbündelung in den Regionen beitragen, Ansätze für eine sinnvolle Lenkung von Ausgleichsmaßnahmen aufzeigen, Bedarf hinsichtlich der Gewässerentwicklung ansprechen und regionale Aktionsbündnisse initiieren. Lebendige Gewässerabschnitte, die von Hochstaudenfluren, Uferröhrrichten sowie Ufergehölzen begleitet und von den typischen Arten der Fließgewässer besiedelt, aber auch von den Menschen zur Erholung genutzt werden, sollen so entstehen. Dieses kann jedoch nur Schritt für Schritt erfolgen, möglichst viele Menschen werden daher für die Entwicklung des Netzwerkes der blauen Lebensadern benötigt. An diesen Schritten wird die Aktion Fischotterschutz in den nächsten Jahren mit den Menschen der Region arbeiten. In einer länderübergreifenden Arbeitsgruppe, die von der Aktion Fischotterschutz koordiniert wird, wurden erste Teilprojekte für die Entwicklung der Korridore ausgewählt.Eine Karte dieser Korridore kann bei der Aktion Fischotterschutz angefordert werden.Weitere Informationen bieten auch die folgenden pdf-Dateien:
Projektbüro
Aktion Fischotterschutz e.V.
OTTER-ZENTRUM
29386 Hankensbüttel
Dr. Maike Piepho
Tel.: 05832 - 980812
Fax: 05832 - 980851
E-Mail: M.PIEPHO@otterzentrum.de
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