Querungsstellen
Erfassung von Querungsstellen
Kataster an Querungsstellen der Metropolregion Hamburg
Um den Grad der Barrierewirkung von Verkehrstrassen in der Metropolregion Hamburg darzustellen, führte die Aktion Fischotterschutz e. V. eine umfangreichen Erfassung von Querungsstellen an Straßen und Bahntrassen mit Gewässern durch. Ca. 2.000 Stellen wurden von Herbst 2004 bis Frühjahr 2006 angefahren. Auf einem zweiseitigen Bogen wurden Merkmale zu Nutzungen im Umfeld der Querungsstelle, die bautechnischen Daten zur Brücke bzw. zum Durchlass aufgenommen. Gleichzeitig wurde auch nach Kot und Trittspuren von Fischottern geschaut.
Ergebnisse der Erhebung von Querungsstellen in der Metropolregion Hamburg
Über 70 Prozent der untersuchten Brücken und Durchlässe haben keine Uferstreifen, die unter das Bauwerk hindurchführen. Der Fischotter und auch viele andere semiaquatische Säugetiere schwimmen nur ungern Brücken durch. Sie bevorzugen Uferstreifen oder Steinschüttungen (Bermen) auf denen sie unter den Verkehrswegen an den Gewässern entlang laufen. Wenn die Tiere diese Möglichkeit nicht haben, verlassen sie häufig den Gewässerverlauf und kreuzen direkt über die Straße. Dort unterliegen sie, je nach Verkehrsdichte, einer hohen Gefährdung.
Abhängig von der Verkehrsstärke zeigen 35 % der untersuchten Querungsstellen eine hohe Beeinträchtigung der Durchgängigkeit.
Die Lage in „Fischottergebieten“ und die Lage innerhalb der „prioritären Gewässerachsen“ des Projektes „Das Blaue Metropolnetzes“ führen zur Identifizierung von „Engpässen“ in der Landschaft, die dann nach Abwägung der lokalen Rahmenbedingungen (hydraulische Rahmenbedingungen, Kosteneffizienz etc.) vordringlich „saniert“ werden sollten.
Nach genauerer Betrachtung der „problematischen Kreuzungsbauwerke“ wurden insgesamt 333 Standorte in der Metropolregion mit prioritärem Handlungsbedarf benannt. Für diese Standorte wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit für Fischotter zusammengestellt. Diese Empfehlungen wurden an die verschiedenen Ansprechpartner der Straßenverkehrsämter, sowie an die mit Naturschutz und Wasserwirtschaft befassten Verwaltungen versandt.
Projektbüro
Aktion Fischotterschutz e.V.
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