Das Ziel

Das Ziel

Dem Projekt lag ein Leitbild einer genutzten Niederungslandschaft zugrunde, in der die Ise sich in einen Entwicklungskorridor weitgehend eigendynamisch entwickeln soll. Hierzu wurden Rahmenbedingungen geschaffen, die zu einer Stärkung der naturraumtypischen ökologischen Prozesse und Funktionen beitrugen und die auf eine Wiederbelebung („Revitalisierung“) abzielten. Gleichzeitig wurden jedoch auch die ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen und deren Veränderungen immer im Sinne einer ganzheitlichen und nachhaltigen Entwicklung der Region berücksichtigt.

Durch die Revitalisierung der Ise-Niederung sollten sich Lebensräume entwickeln, die eine Wiedervernetzung der isolierten Ottervorkommen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt ermöglichen. Diese angestrebte Entwicklung sollte durch Verbesserungen in den Bereichen der Retention (Rückhalt und Speicherung von Wasser und Nährstoffen und die Koppelung von Gewässer und Aue), der Dynamik (Erhöhung der zeitlichen und räumlichen Veränderungen der Strukturen des Flussbettes, des Ufers und auf den flussnahen Flächen) und einer standortgerechten Vielfalt erreicht werden.

Da die Umsetzung in einer durch den Menschen genutzten Kulturlandschaft stattfand, konnte eine nachhaltige und erfolgreiche Umsetzung nur unter Berücksichtigung der kulturellen, sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen erfolgen. Alle Maßnahmen sollten auf freiwilliger Grundlage erfolgen, d. h. die Maßnahmen mussten mit den Menschen in der Region abgestimmt und umgesetzt werden. Die ökologische Zielsetzung orientiert sich somit an dem vorgegebenen sozio-ökonomischen Rahmen: keine Wiederherstellung eines historischen Zustandes, möglichst kein technischer Umbau der Landschaft, keine Förderung der hoheitlichen Ausweisung von Schutzgebieten. Im Sinne eines integrativen Naturschutzes sollten Arten- und Naturschutzmaßnahmen nicht als Selbstzweck, sondern als unverzichtbarer Bestandteil menschlichen Handelns, im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung verwirklicht werden.