Abwehr von Otterschäden

Abwehr von Otterschäden

Versuche zur Abwehr von Fischottern an Fischteichen mithilfe verschiedener Typen von Elektrozäunen

Einleitung

Die erfreuliche Zunahme und Ausbreitung der Fischotterbestände führt zu steigenden Konflikten mit der Fischwirtschaft. Immer häufiger sind Klagen von Teichwirten zu hören, dass Fischotter zu Schaden gegangen wären. Der Einfluss des Fischotters auf die Fischbestände in der freien Natur ist der Regel zu vernachlässigen, doch können in engen Teichanlagen und an wertvollen Zuchtfischbeständen im Einzelfall durchaus wirtschaftliche Schäden entstehen. Dass sich dieser „Mensch-Tier-Konflikt“ auch zu einem erheblichen Konflikt der Teichwirtschaft mit dem Naturschutz auswachsen kann, ist u. a. am Beispiel des Kormorans zu beobachten. Es sollte daher das Bestreben sein, im Falle des Fischotters derartigen Konflikten möglichst vorzubeugen. Ein Weg hierzu ist die Entwicklung und Förderung von Abwehrmaßnahmen, die die Schäden an Teichwirtschaften minimieren.

Ziel

Ziel dieses Projektes ist daher die Entwicklung und Prüfung von verschiedenen Zaunanlagen auf ihre Abwehrsicherheit gegen Fischotter. Die Zäune sollten zum einen den Otter sicher zurückhalten, zum anderen sollten sie aber auch wirtschaftlich zumutbar sein und sich möglichst gut in die Landschaft einfügen. Andere Tierarten sollten durch die Zäune möglichst wenig tangiert werden.

Methoden

Verschiedene Zauntypen, auch ein völlig neu entwickelter Zaun aus einer Folie mit aufliegender E-Litze, wurden im Vorfeld in den Gehegen des OTTER- ZENTRUMs getestet. Sie wurden in den Ottergehegen aufgebaut und die Reaktion der Tiere auf diese Zäune wurde per Videoüberwachung dokumentiert. In einem zweiten Schritt wird die Praxistauglichkeit von drei ausgewählten Zauntypen getestet. Hierzu wurden drei kleine Fischteiche im Bereich eines Ottervorkommens in der Südheide mit jeweils einem anderen Zaun umgeben. Ein angrenzender Teich blieb ungeschützt. Ein Vogelschutznetz überspannt alle vier Teiche und schließt so Prädation durch fischfressende Vögel aus. Besetzt wurden alle Teiche mit jeweils 20 Karpfen mit einem Körpergewicht von ca. 1 kg. Dieser Besatz der Teiche wird regelmäßig überprüft.

Erwartete Ergebnisse

Treten Fischverluste durch Prädatoren auf, so sollten sie aufgrund des Vogel- schutznetzes und der Größe der Fische dem Fischotter zuzuordnen sein. Der ungeschützte Teich sollte dabei die größten Verluste aufweisen. Die Wirkung der drei Zauntypen wird sich an den eintretenden, bzw. den nicht eintretenden Fischverlusten ablesen lassen.

Bearbeiter

Dr. Hans-Heinrich Krüger
Finanziell wird das Projekt aus Mitteln der Jagdabgabe des Landes Niedersachsen gefördert, der Landkreis Celle stelle die Flächen und Teiche zur Verfügung und der NABU-Niedersachsen unterstützt das Projekt durch Hilfestellung beim Zaunbau.

Projektlaufzeit

2006 bis 2007