Das Erlensterben
Das Erlensterben
Kurze Erläutung zur Situation und der Kenntnis des Erregers der Erlen-Phytophthora
Nachdem die Krankheit 1993 zunächst in England an der Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) beobachtet und zwei Jahre später in Deutschland nachgewiesen wurde, ist inzwischen der Erreger in nahezu ganz Europa verbreitet. In Deutschland sind an einigen Gewässern die kompletten Erlenbestände verschwunden. Der Erreger ist ein pilzähnlicher Mikroorganismus (Chromista), der scheinbar sehr spezifisch ist und nach bisherigem Kenntnisstand ausschließlich die Erle befällt.
Der Erreger dringt vermutlich über Wunden oder interzelluläre Öffnungen (Lentizellen) am Stammgrund in die Bäume ein (Werres 2003). Er befällt das Kambium und angrenzendes Gewebe und führt zu einem schnellen Absterben des Gewebes. Kennzeichnend sind kleinblättrige Bäume, der Stamm weist schwarz-braune, meist nässende, Flecken (Teerflecken) auf.
Der Erreger gehört zu Gattung Phytophthora die untereinander Hybride bilden und unterschiedlich aggressiv sind. Die Erlenbestände können von unterschiedlich aggressiven Phytophthora-Stämmen befallen sein. Daher kann der Krankheitsverlauf auch mit sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten ablaufen. Vor allem an den Fließgewässern können sich die Verbreitungseinheiten (Zoosporen) mit der fließenden Welle optimal ausbreiten und die Erlen über die Wurzeln infizieren.
Neueste Ergebnisse deuten an, dass in den befallenen Beständen die scheinbar vital aussehenden Erlen die Hauptinfektionsträger sind. Daher hilft es auch nicht, in den befallenen Beständen die offensichtlich kranken Gehölze zu entfernen und die scheinbar vitalen Individuen stehen zu lassen. Eine Bekämpfung der Erreger ist nicht möglich.
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